„Jennifer Lawrence ist das neue Sternchen am Hollywood-Himmel. Und das auch zu Recht. Sie ist eine facettenreiche junge Frau, die durch absolute Natürlichkeit glänzt. Auch privat und am Set überzeugt sie ihre Kollegen durch ihre lockere und ungezwungene Art.“
Dies und ähnliches mehr liest man in der Cover Story des aktuellen Rolling Stone über „the coolest chick in Hollywood“. Auch die weiteren Hauptdarsteller samt ihrer Synchronsprecher sind in „Tribute von Panem“ sehr gut besetzt, findet Kristin Riemer, Produktionsassistentin bei Hastings Hamburg:
In Die Tribute von Panem – Die Hungerspiele spielt Jennifer Lawrence die Hauptrolle der „Katniss Everdeen“ absolut überzeugend. Trotz ihrer 22 Jahre schlüpft sie in die Rolle einer 16-Jährigen, was meiner Meinung nach nicht hunderprozentig passt, da sie einfach wesentlich reifer und verantwortungsvoller wirkt. Vielleicht war aber genau das von Regisseur Gary Ross beabsichtigt.
Maria Koschny ist die Synchronstimme von Jennifer Lawrence in diesem Film. Bereits in „X-Men: Erste Entscheidung“ (2011) lieh sie ihr ihre Stimme. Das Hörbuch „Die Tribute von Panem“, gelesen von Maria Koschny, wurde 2010 veröffentlicht. Es stellt sich natürlich die Frage, ob das eine mit dem anderen in Verbindung steht. Aber auch wenn nicht: Maria Koschny ist eine sehr gute Besetzung, da sie als Stimme von anderen jungen Schauspielerinnen wie Lindsay Lohan oder Blake Lively natürlich sehr erfahren und bekannt ist. Bemerkenswert dabei ist, dass Maria Koschny bereits 31 Jahre alt ist.
Josh Hutcherson spielt die zweite Hautprolle in „Die Tribute von Panem“ als Peeta Mellark. Er ist das zweite Tribut aus Distrikt 12. Seine Rolle ist eher die des weinerlichen Weichlings. Synchronisiert wird er von dem 24 Jahre alten Ricardo Richter, dessen Stimme bisher aus diversen Anime Serien und als Stimme von Taylor Lautner in dem Film „Valentinstag“ bekannt ist. Als Schauspieler steht er allerdings im Schatten seines Bruders Raúl Richter, der vor allem durch die Rolle des „Dominik Gundlach“ in „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ bekannt wurde.
Auch die Nebendarsteller sind mit hochkarätigen und bekannten Schauspielern und Sprechern besetzt, die ihre Wirkung nicht verfehlen. Der Regisseur der Hungerspiele „Seneca Crane“, gespielt von Wes Bentley, wird von Philipp Moog gesprochen. Durch seine weiche, angenehme und sehr sympathische Stimme setzt Gary Ross den Charakter der Rolle so in einen starken Kontrast zu dem brutalen Handeln während der Spiele. Es ist allerdings auch ein Indiz für den Ausgang der Geschichte, wo schließlich „Charakter über Beruf“ siegt.
Überraschend, aber trotzdem sehr passend, ist die Sprecherbesetzung des bösen „Präsident Snow“: Jürgen Kluckert synchronisiert Donald Sutherland in dieser Rolle. Seine Stimme assoziiert man eigentlich mit den „Guten“ oder mit Heldenrollen, wie der des Benjamin Blümchen, Balu der Bär, Mr. Krabs oder auch Morgan Freeman.
Cathlen Gawlich spricht ebenso wie Jürgen Kluckert eine Rolle in der Spongebob Serie. Das Eichhörnchen „Sandy“ ist eben so flippig wie „Rose“ aus „Two and a half Men“. Deshalb passt die Rolle der sehr futuristischen „Effie Trinket“, gespielt von Elizabeth Banks, wie die Faust aufs Auge!
Ein weiterer hochkarätiger Schauspieler ist Stanley Tucci. Er spielt die Rolle der absoluten Rampensau „Ceasar Flickerman“, dem Moderator der Hungerspiele. Sehr überzeugend und aufgrund der überzogenen Art, leicht satirisch, gibt er dem Ganzen das gewisse Etwas, was den Zuschauer erschreckt, beunruhigt und zum Nachdenken anregt.
Während des ganzen Films, ist der Zuschauer in einer Art Schockzustand. Die Tatsache, dass Kinder gezwungen werden auf Leben und Tod gegeneinander zu kämpfen und dass sie es auch tatsächlich tun, ist einfach schockierend. Noch schockierender ist allerdings die Begeisterung der Massen und die Aufmachung der Spiele.
In den positiven Trubel, den Medienrummel und die blinde Begeisterung der Menschen kann deshalb durchaus eine tiefergründige Intention hineininterpretiert werden. Denn abstrakt betrachtet, spiegelt dies das Konsumverhalten der von Medien geprägten, heutigen Welt wieder.
Dies ist jedoch weit gefasst. Ob nun gesellschaftskritisch oder nicht:
„Die Tribute von Panem – Die Hungerspiele“ ist ein spannender Film. Er hat zwischendrin ein paar Längen, fesselt aber trotzdem bis zum Schluss.
(Kristin Riemer)