Dass die Umsätze bei den physikalischen Hörbüchern insbesondere im stationären Buchhandel eher rückläufig sind, wird sich manch Besucher einer Hörbuchabteilung auch schon gedacht haben. Bei der letzten Jahrestagung des Arbeitskreises Hörbuchverlage empfahl Marc Schürhoff (Buchhandlung Lehmkuhl, München) daher auf Qualität zu setzen und nannte ganz besonders Klaus Sander und sein eigenständiges Hörbuch-Programm im Rahmen seines Labels supposé. „Ich kann nur empfehlen mit supposé mal ein Fenster zu machen, es geht alles weg“. Leider funktioniere das nur mit supposé, so Schürhoff.“ (boersenblatt.de)
Ich habe zwar länger schon keine Buchmesse mehr besucht, erinnere mich aber nur zu gut an das rege und bunt gemischte Publikumsinteresse an den Neuerscheinungen und Longsellern, mit denen Klaus Sander seinen supposé Messestand jeweils auch optisch eindrucksvoll aufbaute. Man hätte im Grunde jede CD haben wollen …
Wegen der Cover/Verpackungen, der spannend klingenden Titel und natürlich wegen der Konzeption und Inhalte.
Z.B. „Ist mein Blau dein Blau“ erschienen in der Reihe „Audiophilosphie“ mit Hinderk M. Emrich. SZ WISSEN meinte dazu: „Da fängt ein renommierter Forscher an zu erzählen, als sei er der nette Onkel auf Besuch.“ In nur 65 Minuten wird der Hörer von Emdrich in Grundlagen, Geschichte und aktuelle Erkenntnisse der Synästhesieforschung eingeführt, ergänzt durch Erfahrungsberichte zweier Synästhetiker aus ihrer vielfältigen Wahrnehmungswelt. Wie sie selbst sagen, versuchen Klaus Sander und seine jeweiligen Mitstreiter in den Reihen „Erzählte Wissenschaft“, „Audiophilosophie“ und „Erzählte Literatur“ eigenständige Kunstformen für das frei erzählte Wort zu entwickeln und knüpfen dabei gleichzeitig an die Tradition des mündlichen Erzählens an. Wenn man die Pressespiegel zu den jeweiligen Produktionen überfliegt, scheint das bis heute beeindruckend gut zu gelingen.
Hier deshalb noch ein Hinweis auf die letzte Neuerscheinung aus dem Hause supposé:
Wem gehört die Geschichte?
Aleida und Jan Assmann über Erinnern und Vergessen
Konzeption & Regie: Thomas Knoefel und Klaus Sander
Erzähler: Aleida und Jan Assmann
Aufnahmen: Klaus Sander
Schnitt und Mastering: Michael Schlappa
Produktion: supposé 2011
2 Audio-CDs, 100 Minuten, Euro 19,80
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