„Come on along with the Black Rider we’ll have a gay old time!“
Und wahrlich, ich habe diese 2 ½ Stunden durch und durch genossen.
Die Geschichte, die in „The Black Rider“ erzählt wird, ist schlicht (und der Freischütz-Sage entlehnt): Der städtische Dichter Wilhelm liebt die Jägerstochter Käthchen. Doch diese ist dem Wilderer Robert versprochen. Um Käthchens Vater, den Erbförster Betram zu überzeugen und die Hand der Geliebten zu freien, muss Wilhelm das Dichterhandwerk aufgeben und ein Jäger werden.
Schon völlig am Ende, da keine Kugel ihr Ziel treffen will, taucht die vermeintliche Rettung in der Gestalt von Pegleg, dem Teufel, auf. Dieser bietet Wilhelm einen ganz und gar dämonischen Deal an. Er verspricht dem Jungen Dichter mit Hilfe der „magic Bullets“ der beste Schütze im Wald zu werden, wenn dieser sich Pegleg mit Haut und Haar verschreibt.
Solche Deals sind in der Historie bekanntlich noch nie gut ausgegangen und so findet auch diese Geschichte ein tragisches Ende.
Doch bevor dies geschieht amüsiert man sich in der Düsseldorfer Inszenierung (Regie: Hermann Schmidt-Rahmer) gar teuflisch gut.
Michael Schütz brilliert als Pegleg, dem „Stelzfuß“ mit Charme, Witz und Stimme.
Thiemo Schwarz als Wilhelm geht bis an seine Grenzen.
Sich dem Werk dreier „durchgeknallter“ Künstler wie William S. Burroughs, Tom Waits und Robert Wilson zu nähern, verlangt schon einiges.
Dem Düsseldorfer Black Rider-Ensemble ist, in nur 6 Wochen(!) Probenarbeit, ein rundum toller Abend gelungen.
Stimmgewaltig und gebührend schräg ist die musikalische Umsetzung, herrlich trashig sind die Bühne und die Kostüme.
Zu guter Letzt: Vielen Dank Mr. Wilson und Mr. Waits, dass sie nach fast 15 Jahren die Aufführungsrechte an ihrem Stück wieder freigegeben haben und dadurch diese Inszenierung überhaupt möglich machten.
Weitere Vorstellungen siehe Düsseldorfer Schauspielhaus